Hollókő entdecken – Ein zeitloses ungarisches Dorf
Wir haben das kleine Dorf Hollókő besucht, nordwestlich des Mátra‑Gebirges, weil mehrere Reiseführer sagten, es sei eines der schönsten Dörfer Ungarns.
Für Flandern würde ich es am besten mit Bokrijk vergleichen. Nur authentischer. In Bokrijk hat man alte Gebäude aus ganz Flandern gesammelt und in einem Park zusammengefügt, aber in Hollókő wurde das historische Dorf einfach erhalten. Die meisten Häuser sind noch immer bewohnt von denselben Familien, die seit Jahrhunderten in der Gegend leben.
Heute leben sie nicht mehr von der Landwirtschaft, sondern von Reisebussen voller Touristen. Wirklich jedes Haus ist ein Geschäft, ein Café oder ein Museum – und oft alle drei zugleich. Wir waren an einem normalen Wochentag außerhalb der Hochsaison dort, und daher war es ziemlich ruhig, aber ich möchte nicht an einem der Spitzen‑Tage dort sein. Dennoch ist das Dorf auf jeden Fall einen Besuch wert.

Vom Dorf aus kann man auch den Hügel hinauf zum Schloss wandern. Es ist ein schönes Gebäude an einem wundervollen Ort. Und wenn man etwas sportlich ist, wandert man noch etwa eine Stunde weiter über einen Hügelkamm zur „Hand Gottes“, ein Kunstwerk, von dem aus man ein weites Panorama über das Tal hat.

Während des Spaziergangs stand plötzlich ein Reh keine zehn Meter vor uns auf dem Weg – aber leider war Mazy schneller als ich, meine Kamera zu greifen… Durch den Wald sind wir zurück zu unserem Ausgangspunkt gewandert. Als wir dann wegfuhren, sahen wir noch eine Familie Hirsche, Vater und Mutter mit mehreren Jungen, einfach in den Feldern nicht weit von der Straße.
Alles in allem ein Ausflug, der sich mehr als lohnt. Nicht für einen Tagesausflug von unserem Zuhause – dafür ist es vermutlich etwas zu weit – aber wenn man irgendwo in der Mátra übernachtet, auf jeden Fall empfehlenswert.
Kulturelle Tipps / Lokalhinweise:
- In Ungarn bewahren viele Dörfer wie Hollókő Traditionen, Architektur und Familiengeschichten; der Unterschied zu künstlich zusammengebrachten Freilichtmuseen kann groß sein.
- Touristensaison beachten: außerhalb der Hochsaison (Frühling, Herbst), werktags ist es entspannter; im Sommer an Wochenenden kann’s voll werden.
- Gute Schuhe sind ein Muss, besonders für Hügel und Waldwege.
- Wildtiere beobachten: morgens oder abends sind Chancen höher.

