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Steine verstehen

Ich mag Steine, ich finde sie wunderschön. Besonders die wassergerundeten, sehr alten Steine. Und die gibt es hier in Hülle und Fülle, und in vielen Farben. Langsam bringe ich die schönsten Exemplare von unserem Feld zum Teich, jeden Tag ein paar. Unser Feld wird leichter zu bearbeiten, unser Teichrand schöner, und ich genieße die Langsamkeit. Eine herrlich friedliche Tätigkeit und ohne Hektik….dacht i.

Unser Boden hier ist aus Lehm, das wussten wir schon. Kein Wunder: alle alten Häuser hier sind auch aus Lehm, man kann daraus keine Ziegel backen. Aber auf diesem Lehm gibt es unzählige Ziegelsteine. Das Seltsame ist aber, dass diese Steine meist nicht an der Oberfläche liegen, sondern nur auf den frisch gepflügten Feldern zu sehen sind. Als Ökologe weiß ich zwar, dass Regenwürmer Steine „vergraben“ können, aber das braucht eine ganze Menge Zeit.

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Nach einer Periode mit fast ununterbrochenem Frost stieß ich auf dieses für mich überraschende Phänomen: Unser Boden „frisst“ die Steine. Mittlerweile liegen die Steine 3-6 cm tief, und das innerhalb weniger Wochen. Ich habe eine Hypothese: Der Boden ist gefroren und hart, aber Steine leiten die Wärme gut, und wenn die Sonne scheint, taut sie unter dem Stein auf, so dass der Stein in den weichen Lehm einsinkt. Wenn mein Teichrand noch in diesem Jahr fertig werden soll, muss ich mich beeilen, denn bald sind all diese schönen Steine weg. Und wird mein Teichrand auch verschwinden?

Eines der schönsten Dinge am Leben in Ungarn ist die Zeit und die Ruhe, um über solche Dinge nachzudenken.

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